Scooterexperte Klaus Brandt: „Qualität und Service müssen stimmen“

Interview mit einem ausgewiesenen Fachmann für kleine, transportable Elektromobile

Haben Elektromobile noch vor wenigen Jahren ein Nischendasein gefristet, erleben sie mittlerweile einen Boom. Im Trend liegen vor allem kleine kompakte Scooter, die sich zusammenklappen und mitnehmen lassen. Wir sprachen mit einem Experten darüber, worauf man dabei besonders achten sollte.
© K. Brandt
Scooterexperte Klaus Brandt

MOBITIPP: Herr Brandt, gibt es den perfekten Scooter?

Brandt: Nein! Ein Scooter ist ein technisches Hilfsmittel, das immer nur für den jeweiligen Nutzer perfekt sein kann. Es ist deshalb wichtig, dass man sich vorher genau überlegt, was man braucht und haben will und sich dann im Markt informiert.

MOBITIPP: Wenn Elektromobile ein Hilfsmittel sind, werden sie dann auch von der Krankenkasse bezahlt?

Brandt: Das ist grundsätzlich möglich, dazu müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Außerdem ist das Verfahren oft mühselig und langwierig. Gerade im unteren Preissektor verzichten viele Nutzer deshalb auf die Unterstützung der Krankenkasse. Wichtig ist, dass man den Antrag unbedingt stellen muss, bevor man sich das Gerät anschafft. Eine nachträgliche Genehmigung ist nämlich ausgeschlossen.

MOBITIPP: Im Internet und manchmal sogar im Baumarkt findet man mittlerweile sehr günstige Angebote für Elektromobile. Kann man denen trauen?

Brandt: Baumärkte und Discounter bieten fast keine Scooter mehr an und das aus gutem Grund. Sie können die Garantie- und Wartungsleistungen, die dem Kunden gesetzlich zustehen, gar nicht übernehmen. Einige Internetanbieter wollen das auch gar nicht. Sie verkaufen ein gewisses Kontingent und verschwinden dann wieder vom Markt. Wenn dann am Gerät eine Serviceleistung fällig wird, hat der Kunde keinen Ansprechpartner mehr. Ich empfehle deshalb, das Elektromobil bei einem anerkannten Fachhändler zu kaufen. Dort ist man von der Beratung bis zum Service gut betreut.

MOBITIPP: Derzeit liegen klapp- und faltbare Scooter voll im Trend. Warum?

Brandt: Elektromobile erhalten oder verleihen älteren Menschen Mobilität und Lebensqualität. Viele Geräte sind aber groß und sperrig. Sie machen zwar mobil, sind es selbst aber nicht. Was nützt der beste Scooter, wenn er Zuhause in der Garage steht und man beim Einkaufen oder im Urlaub dann doch zu Fuß gehen muss? Hinzu kommt, dass viele Nutzer einfach nicht wissen, wo sie ein großes Fahrzeug zu Hause abstellen sollen.

MOBITIPP: Worauf sollte man beim Kauf eines falt- oder klappbaren Scooters besonders achten?

Brandt: Das Handling sollte einfach und sicher sein. Das Gewicht sollte so sein, dass man selbst oder die Begleitperson es noch gut verladen kann. Nicht zuletzt ist natürlich auch die Qualität wichtig. Der Klappmechanismus soll ja über Jahre und vielleicht viele Hundert Mal funktionieren. Deshalb empfehle ich, auf bewährte Produkte zurückzugreifen.

Der Faltscooter von ATTO überzeugt durch seine solide Ausführung und die einfache Handhabung. © movitale

(Text: Volker Neumann)

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