Ottobock: Rollstuhlsparte soll wieder auf Kurs sein

Der Fortbestand von „Human Mobility“ ist laut Mitteilung zunächst gesichert.

Das Medizingeräteunternehmen Ottobock führt seine Rollstuhlsparte „Human Mobility“ weiter. Nach eigenen Angaben sei ein Etappenziel erreicht, der Turnaround aber noch nicht geschafft.
© Ottobock
Zukunft erstmal gesichert
Blick auf den Ottobock-Standort Königsee in Thüringen.

Im Mai 2018 hatte Christian Stenske, Geschäftsführer der Otto Bock Mobility Solutions GmbH, im Rahmen der Neuaufstellung einen Stellenabbau im thüringischen Königsee angekündigt. Betroffen waren damals rund 50 Stellen, 40 davon als betriebsbedingte Kündigungen. Als Grund für diese Maßnahmen nennt Ottobock Verluste in Millionenhöhe, die die Rollstuhlsparte zuletzt eingefahren hatte und die den Geschäftsbereich unrentabel machten.

Portfolio reduziert, Standort in Berlin eröffnet

Knapp zwei Jahre nach Restrukturierungsmaßnahmen ist offenbar die Trendwende geschafft und das Etappenziel, die Rollstuhlsparte aus der Verlustzone herauszuholen, erreicht. „Ich bin sehr froh, dass wir unser Etappenziel nicht nur erreicht, sondern leicht übererfüllt haben und somit den Fortbestand der Human Mobility bei Ottobock zunächst sichern konnten“, sagt Christian Stenske in einer Unternehmensmitteilung vom Mittwoch letzter Woche (19.1.2019). Das Etappenziel bezieht sich auf das EBITDA – also den operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, der um Sonder- und Einmaleffekte bereinigt wird.

Um dieses Etappenziel zu erreichen, wurde unter anderem das Portfolio von 120 auf 75 Produkte reduziert, ein strategisch wichtiger Standort in Berlin eröffnet und Fertigungs- sowie Verwaltungsprozesse im Rollstuhlbereich professionalisiert.

Neueinstellung von Fachkräften

Die fallende Produktivität habe den Hersteller zunächst einen Abbau von deutlich mehr als einhundert Arbeitsplätzen befürchten lassen. „Dazu kam es glücklicherweise nicht. Mittlerweile ist die Auftragslage so gut, die Nachfrage so stark gestiegen, dass wir schneller als erwartet wieder einstellen können“, sagt Stenske.

Um den Fortbestand der Human Mobility im Unternehmen dauerhaft zu sichern, bedürfe es jedoch noch weiterer Schritte. „Der Turnaround ist noch nicht geschafft“, so Stenske. „Jetzt geht es darum, ein ehemals defizitäres, zu einem gewinnbringenden Geschäft zu machen. Ottobock wächst und die Human Mobility soll mitwachsen.“

(Text: Brigitte Muschiol)

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Blick auf den Ottobock-Standort Königsee in Thüringen.

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